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Thüringer Pfadfindertag 2004 im Geraer Park der Jugend – Gruppe Drei Gleichen war dabei

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Pfadfindertag in Gera mit Überlebenstraining. Dabei lernen die Pfadfinder und Interessierte beispielsweise,wie man Feuer auch ohne die Hilfe von Feuerzeugen oder Streichhölzern entfachen kann. Im Park der Jugend waren Schüler und Studenten aus ganz Thüringen bei der Sache. (Foto: TLZ)

Gut, um sich die Langeweile zu vertreiben und man ist viel unterwegs, begründet Maria Stein, warum sie seit drei Jahren bei den Pfadfindern ist. Die 15-Jährige aus Apfelstedt gehörte zu den jungen Leuten aus dem gesamten Freistaat, die am Samstag im Park der Jugend den Thüringer Pfadfindertag miterlebten.

Gemeinsam bauten sie Jurten und Kothen auf. Hatten eingeladen, ein Stadtquiz zu lösen, für das Wissen aus Geras Geschichte gefragt oder bei einer Rallye durch die Stadt zu suchen war. Gemeinsam wurden Knüppelkuchen gebacken und Lieder gesungen am Lagerfeuer ( das mit Genehmigung im Park entzündet wurde. Wie Pfadfinder ohne die üblichen Hilfsmittel Feuer entzünden, das zum Beispiel konnten die Teilnehmer beim Überlebenstraining erfahren. Selbstständigkeit und Naturverbundenheit sollen die Pfadfinder lernen, erläuterte Annett Radeck, die stellvertretende Vorsitzende im Thüringer Landesverband des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP).
150 Mitglieder in sechs Gruppen hat der Landesverband. Zu erkennen sind sie an ihrer blauen Kluft mit gelb-blauem Halstuch und der Lilie (dem Bundeszeichen) auf dem Lederknoten. Der BdP ist Teil einer weltweiten, 1906 in England gegründeten Bewegung, erklärte Annett Radeck Strukturen und Geschichte. Die Studentin aus Jena war zu den Pfadfindern gestoßen, um die Natur zu entdecken (was in einer Großstadt schwierig ist).
Die Geraer Gruppe der Pfadfindet ist noch recht klein, zählt derzeit etwa 15 Mitglieder und hatte schon bessere Zeiten erlebt. Der 19 jährige Chemiestudent Rudolf Raddatz ist mit Unterstützung des Landesverbandes dabei, die 1996 gegründete Gruppe wieder neu zu beleben. Hütten bauen, Radtouren, Abenteuer und Naturliebe ( dafür können sich bestimmt noch mehr Schüler begeistern, ist sich Rudolf Raddatz sicher. Panta Rhei (nach dem griechischen Alles fließt) nennt sich die Aufbaugruppe, die ihr Domizil gastweise bei den christlichen Pfadfindern in der Geraer Handwerksstraße hat. Wenn genügend junge Leute ab zwölf Jahren die Pfadfinder-Prüfung abgelegt haben, dann möchte sie sich umbenennen. Dann werden sich zu den Falken vom Greifenstein und zum Stamm des Columbus die Gerschen Fettguschen gesellen.

Thüringer Landeszeitung, Ausgabe Gera & Ostthüringer Zeitung, Ausgabe Gera; Angelika Munteanu, 20.09.2004